Die "Große 8" - "Erzwungene" Alternative zu PBP

Jörg Gondermann

17. August 2019, Samstagnachmittag, Flughafen CDG - Charles de Gaulle, Paris.

Ich bin gelandet, stehe in der Gepäckhalle, starre seit einer halben Stunde auf die Tür mit der Überschrift "Bulky Luggage". Die Passagiere meines Fluges von Hannover nach Paris haben ihr Gepäck alle schon abgeholt, ich bin allein in der Halle und warte. Irgendwann erscheint die Nachricht "Luggage completed" auf dem Bildschirm. Ich starte eine Vermisstenmeldung für mein Fahrrad auf einem der Computer und suche nach dem Schalter für die Gepäckverfolgung. Die Leute vom Flughafen sind nicht besonders freundlich, ich warte nochmal rund zwei Stunden auf Nachricht zu meinem Fahrrad. Nichts. Niemand weiß wo es ist. Im internationalen Gepäck-System steht auch nichts.

OK, ich gebe ihnen bis Sonntagfrüh - um 10:30 Uhr müsste ich mein Fahrrad für das älteste noch aktive Radrennen der Welt, Paris - Brest - Paris, 1.200 Kilometer, einchecken. Schließlich will ich Montagfrüh um 5:15 Uhr mit meinen Freunden aus San Francisco Richtung Atlantik starten.

Ich fahre mit dem Zug von CDG nach Paris Montparnasse, wo ich ein kleines Hotelzimmer gebucht habe. Mir schwant schon Übles. Im Hotel rufe ich am Flughafen Hannover an, der Mann von der Gepäckstelle lässt nochmal alles absuchen. Nichts zu finden. Kein Fahrrad, keine Nachricht im internationalen System. Nur, dass das Gepäckstück mit der Nummer 57AF137631 weder in Hannover noch in Paris ist. Es könnte in Istanbul, Kopenhagen oder Stockholm sein, sagt der immerhin freundliche Mann am Telefon. Am Flughafen Hannover gäbe es wohl zwei Firmen, die sich um die Gepäckabfertigung kümmerten. Und an den Übergabestellen liefe wohl immer mal wieder was schief.

Ich frage mich und ihn, warum die Leute vom Flughafen sowas nicht beheben können. Kosten sparen, lautet die Antwort. Gerne auch zulasten der Passagiere - wie jetzt bei mir.

Ich habe einen Bekannten, der auf dem Rollfeld des Flughafens arbeitet. Der meint, dass die Gepäckräume der Flugzeuge - auch aus Profitgründen - regelmäßig überbucht würden und wenn das Ding halt voll ist, bleiben die größten Gepäckstücke eben zurück. Lieber nur einen Passagier als Kläger haben als fünf oder noch mehr.

OK - das Fahrrad wird wohl nicht bis Montagfrüh hier in Paris sein. Ich habe auch gar keine Lust auf den ganzen Stress, der dann folgen würde, falls das Rad Sonntag doch noch in Paris eintreffen sollte.

Also buche ich einen Rückflug für Sonntagabend nach Hannover.

Ich fasse für mich zusammen: Ich habe in 2019 vier Brevets absolviert, mich für die nächste Woche auf 1.200 km Radfahren eingestellt und eine Woche Urlaub. Außerdem ist schönes Wetter angesagt. Ich überlege und mir fällt ein Spruch aus den USA ein: "If life gives you a lemon make lemonade out of it."

Zuhause hab ich noch einen startklaren Koga Miyata Randonneur aus den 80ern stehen, mit dem ich das 200er und 300er Brevet fuhr. Den nehme ich und fahre meine eigenen 1.200 Kilometer innerhalb der vorgegebenen 90 Stunden. Ich überlege mir, Hannover als Mittelpunkt einer großen Acht zu nehmen, über Bremen nach Hamburg zu meiner Freundin zu fahren, dann weiter an der Elbe entlang und wieder zurück nach Hannover. Das wären die ersten 600 Kilometer. Dann folgt eine Südschleife am Harz entlang über den Rennsteig und Werra Radweg zu meinen Eltern nach Hessen und von dort über Göttingen und den Leine Radweg zurück nach Hannover. Das wären die zweiten 600. Insgesamt irgendwas zwischen fünf- und sechstausend Höhenmetern.

Die "Große 8" - okay, Ästhetik steht hinten an.

Ich entwickele eine Marschtabelle mit verschiedenen Durchschnittsgeschwindigkeiten für die einzelnen Kontrollpunkte - wie bei einem organisierten Brevet.

Marschtabelle

Statt Frust über die Unfähigkeit oder Ignoranz der Leute am Flughafen Hannover entwickelt sich bei mir Vorfreude über mein eigenes Projekt, das ich "Große 8" nenne.

Meine Freunde und Familie informiere ich per Telefon und Whatsapp. Alle, die mich sowieso schon für ein wenig verrückt halten, zweifeln jetzt komplett an meiner Zurechnungsfähigkeit. Aber die, die mich wirklich kennen, wussten, dass ich den Kopf nicht einfach so in den Sand stecke.

Scott, mein Freund aus San Francisco, kann sich nicht vorstellen, ganz allein, ohne die anderen Radler und ohne Hinweisschilder für Autos, ohne Verpflegungspunkte und die Organisation eine solche Herausforderung zu meistern. Den Respekt meiner Radler Freunde nehme ich als Ansporn, meine "Big 8" auch wirklich durch zu ziehen.

Nun habe ich Ruhe und Lust, wenigstens noch ein paar Stunden durch Paris zu schlendern und ein wenig mit dem iPhone zu fotografieren, bevor ich mich auf den Rückweg zum Flughafen CDG mache.

Centre Pompidou

Notre Dame

Über der Seine

Der ferne Eiffelturm

Zwischen Place de la Concorde und Louvre

Zurück in Hannover packe ich Montag meine Alternativsachen (die erste Wahl ist ja in dem Paket mit dem Fahrrad), stelle das Alternativrad ein und kaufe mir ein paar Riegel für die Trikottaschen. Montagmittag klingelt mein Telefon. Flughafen Hannover, ob ich denn zuhause wäre. Mein Fahrrad wäre gerade aus Paris gekommen und sie würden es mir jetzt vorbei bringen wollen. Abends gegen sechs ist es dann da und ich beschließe, mit dem Concorde zu fahren, da das einfach das schnellere Rad ist und ja auch schon auf die Langstrecke eingestellt ist. Das Concorde ist ebenfalls ein altes Stahlrad mit Columbus TSX Geröhr und einer 9-fach Campa Chorus Ausstattung sowie den 50er Jubiläums-Ksyriums.

Mein Rad ist zurück - war wohl doch in Paris

Ich stelle mir den Wecker auf fünf Uhr und Dienstagmorgen um kurz nach sechs sitze ich auf dem Rad und fahre an der Leine Richtung Norden.

Out of Hannover - Richtung Norden

Alle hundert Kilometer schicke ich Statusberichte an meine Peergroup und erhalte aufmunternde Kommentare. Man kann die neuen Medien ja verteufeln, was ich auch hin und wieder mache. Aber jetzt freue ich mich über die Möglichkeiten der Kommunikation mit meinen Liebsten und Freunden.

Den Feierabendverkehr in Bremen lasse ich aus, biege in Achim Richtung Fischerhude ab und fahre dann über den Radweg HB-HH nach Hamburg.

Radweg HB - HH

Die eine oder andere Strecke in der Nordheide erinnert mich an Paris - Roubaix. Zum Glück dauert das aber nie lange, so dass meine Zahnkronen und -brücken heile bleiben.

Pflasterweg in der Nordheide

In Wilhelmsburg zieht es sich zu und es beginnt zu regnen. Zu schütten. Völlig unerwartet. Ich überlege kurz, setze mich dann in Veddel in die S-Bahn und fahre nach Uhlenhorst zu meiner Freundin. OK - ist nicht regelkonform. Aber ich fahre nach meinen eigenen Regeln und werde die fünf Kilometer mit dem Rad wieder dran hängen. Die S-Bahn-Fahrt gilt halt als Pause.

Bei Petra kann ich dann kurz was essen, ich bin jetzt 250 Kilometer gefahren. Nach einer halben Stunde auf dem Sofa geht’s dann in die Nacht an der Elbe entlang. Ich fahre bis Dömitz, muss ein paar Umleitungen mitnehmen und habe so meine Abküzungen von Bremen und Veddel locker wieder ausgeglichen. Es ist ein tolles Gefühl, nachts allein über eine arschglatte Bundesstraße zu radeln wie ansonsten tagsüber über die Hoppelsträßchen und zumeist erbärmlichen Radwege.

Tagsüber geht es dann wieder durch Heide Gebiet. Am Wegesrand blüht die Heide. Ich lege mich ins Gras, rieche an den Blüten und schlafe eine halbe Stunde.

Die Heide blüht

Über Gifhorn und Lehrte komme ich dann nach 600 Kilometer abends gegen 21 Uhr wieder in Hannover an. Ich dusche, esse, lege mich für fünf Stunden ins Bett, ziehe mir Wechselklamotten an, frühstücke ausgiebig und fahre gegen fünf Uhr morgens wieder los, diesmal Richtung Süden.

Beweis: Strava Tracks Nordschleife

Out of Hannover - Richtung Süden

Zwischen Hannover und Hildesheim geht an den Seen die Sonne auf.

Entlang des Harzes geht es dann in die Thüringer Ebene.

Checkpoint der Marschtabelle: Osterode

In Rhumspringe lerne ich, dass die Rhumequelle einen See speist, der eine konvexe Oberfläche hat. Spannend, vor allem die Farbe des Quellsees.

Kultur muss sein: Rhumequelle

Kurz vor Bleicherode habe ich einen Platten, finde das Loch im Schlauch und klebe einen selbstklebenden Flicken drauf. Eine halbe Stunde später ist das Rad wieder platt, der Flicken hält nicht. Ich ziehe meinen Ersatzschlauch ein und weiß, dass ich jetzt einen neuen irgendwo kaufen muss. In Bleicherode biege ich in die Stadt ab, frage dreimal nach einem Fahrradladen und finde einen am Rathaus. Ich kriege den Schlauch und komme mit dem Besitzer ins Gespräch. Es sind diese Begegnungen, die eine solche Fahrradtour auch ausmachen. Wir tauschen eine Menge Erfahrungen aus, ich lerne, wer Täve Schur war und erzähle selbst von meinen Radfahrten durch Alaska, Himalaya und sonstwo in der Welt.

Natürlich kosten solche Pausen eben auch Zeit, sind auch nicht so erholsam wie Gymnastik oder ein Schläfchen im Gras. Aber egal - ich will ja nix gewinnen. Dafür Erinnerungen sammeln.

In Gotha, als die Nacht anbricht, mache ich Pause bei einem bekannten Pizzabringdienst. Und frage mich, warum Menschen für so etwas Geld ausgeben und sich das auch noch bringen lassen. Dafür die Innenstädte mit Bringdienst Autos und Moppeds füllen. Für einen Matsch in einer Pappschachtel, der noch nicht mal ansatzweise mit einer guten Pizza eines echten Italieners vergleichbar ist. Selbst der Rand ist nach fünf Minuten weich und labberig. Egal. Ich brauche Kalorien und die Cola.

Dann geht es in Richtung Rennsteig, nach Friedrichroda. Dort ist die Straße gesperrt - wegen Bauarbeiten. Ich fahre an den Sperren vorbei, weil: Es ist ein Uhr nachts und zur Not kann ich mein Rad ja auch mal schieben oder tragen. Kurz nach den Sperren geht es bergab, ich lasse es rollen und sehe erst im letzten Moment, dass die Straßenoberfläche an einer Stelle abgefräst ist, aber die Kanten nicht abgefast sind. Ich reiße das Rad hoch, knalle dennoch mit dem Hinterrad genau auf die Fräskante und handele mir damit einen Snakebite ein, der den Schlauch unbrauchbar macht. Somit habe ich nach dem Wechseln des Schlauches keinen Ersatz mehr und muss hoffen, bis zum nächsten geöffneten Fahrradgeschäft keinen Plattfuß mehr zu bekommen.

Die ganze Baustelle durch fahre ich sehr vorsichtig, die 28er Conti GP 4000 sind extrem zuverlässig und halten bis zum Schluss dicht.

In Eisenach halte ich um fünf in der Früh an einer Tankstelle, deren Bediener ich mit der Bestellung eines Kaffees wohl überfordere. Unglaublich pampig knallt der mir den Kaffee in einem Pappbecher auf den Tresen und schickt mich raus obwohl ich eine Tasse wollte und an einem der Tische drinnen trinken wollte, um mich aufzuwärmen. In breitestem Sächsisch beschwert er sich, dass er noch aufräumen müsse und eigentlich gar nicht geöffnet hätte. Draußen steht ein LKW Fahrer vor der Tür mit einem Pappbecher voller heißem Kaffee in der einen und einer angebissenen Bockwurst in der anderen Hand. Trucker-Frühstück, mir wird flau in der Magengegend.

Die Sonne geht auf und in Richtung Mihla geht es nochmal steil hoch, bevor ich dann runter zur Werra rolle, um gegen sieben bei meinen Eltern in Eschwege zu frühstücken und mal wieder ausgiebig zu schnuddeln, wie die Eschweger gern sagen.

Sonnenaufgang zwischen Eisenach und Mihla

Nebel an der Werra bei Wanfried

Nach einer halben Stunde auf dem Sofa geht es erstmal zum ortsansässigen Velo Laden, wo ich super freundlich bedient werde und ich mir meinen Ersatzschlauch kaufe. Ein Gel-Tütchen kriege ich geschenkt, für den Boost auf den letzten Kilometern. Tausend habe ich voll jetzt, hier in Eschwege. Noch 200, noch rund zehn Stunden reine Fahrzeit. Heute abend um Mitternacht muss ich zuhause sein, damit ich die 90 Stunden einhalte. Es ist jetzt kurz vor elf und ich habe nur noch dreizehn Stunden. Jetzt sollte nichts mehr dazwischen kommen.

An der Werra fahre ich bis kurz vor Hann. Münden und biege dann rechts ab in Richtung Göttingen. Zehn Prozent Steigung über fünf Kilometer erwarten mich als müden Radler, der sowieso schon seit dem Aufbruch in Eschwege an der Sinnfrage herum kontempliert.

In Göttingen will ich dann in der Stadt ein Eis essen, zwei Polizisten halten mich an, weil ich auf dem Gehweg radele. Sie sagen zu mir, dass das eine Schwerpunkt Aktion wäre und die Anzahl der getöteten Radfahrer im letzten Jahr um elf Prozent zunahm. Ich erwähne, dass in der Regel die Radfahrer von Autofahrerinnen und Autofahren getötet werden, während sie in den allermeisten fällen die Regeln des Straßenverkehrs einhalten. Die meisten Fahrradfahrer kommen durch Rechtsabbieger und an grünen Ampeln ums Leben. Sie sind somit - sozusagen - Opfer. Ich frage, warum mit solchen Schwerpunktaktionen Opfer bestraft werden und nicht Täter.

Die Rhetorik dieser beiden Polizisten ist leider beschränkt, so dass die Diskussion teils absurde Wendungen nimmt. Ich erwähne, dass ich auf den letzten tausend Kilometern mindestens vier Beinahe-Unfälle hatte und das auf Unachtsamkeit oder überhöhte Geschwindigkeit der Autofahrer sowie auf miserable Zustände und Streckenführungen der Radwege zurückzuführen sei. Die Antwort eines Polizisten war, dass er mit dem Fitnessbike in den Bergen trainiert und ich doch besser nicht im öffentlichen Straßenverkehr Fahrrad fahren solle.

Um die Mitnahme aufs Revier zur Feststellung der Personalien zu vermeiden (ich habe nur meine EC-Karte zur Identifikation dabei) und wenigstens das 90 Stunden Zeit Ziel für mein Brevet einzuhalten, zahle ich direkt vor Ort und fahre weiter.

Ticket für potentielle Opfer

Ich ahne ja, wie solche Schwerpunkt Aktionen entstehen: Regierungspräsident liest Zeitung - "Mehr Radler getötet!". Regierungspräsident ruft Polizeipräsident an: "Da müssen wir was machen, damit wir in der Zeitung glänzen können!". Polizeipräsident erlässt Anordnung an Reviere: "Autos kontrollieren kostet Zeit und Personal und zieht häufig Klagen nach sich, weil auch Rechtsanwälte und Unternehmer Auto fahren. Fahrradfahrer sind jung, unerfahren und zahlen gleich. Also: Schwerpunktaktion gegen Fahrradfahrer aufziehen!". Nächsten Tag steht in der Zeitung: "Rüpelradler müssen zahlen - sind selbst schuld, wenn sie getötet werden!". Reviere, Polizeipräsident, Regierungspräsident, Medien und Autofahrer zufrieden, Gegenmaßnahmen gegen die Ursachen der vielen toten Radfahrer erfolgreich abgewendet.

So oder ähnlich läuft es wohl in Hannover, hab ich aus berufenem Munde mal erfahren.

Jetzt muss ich wirklich Gas geben, ich trinke das Geltütchen aus Eschwege aus, noch eine Cola hinterher und sause mit 23er bis 25er Schnitten Richtung Norden, auf dem Leine Radweg über Asphalt und Schotter. Alter, das rockt ja richtig! Das Radeln macht auf den letzten hundert Kilometern wieder richtig Spaß, meine tauben Zehen und mein wunder Hintern sind ganz leise geworden. Fotografieren ist jetzt nicht mehr.

Nach 89 Stunden und 30 Minuten komme ich um halbzwölf nachts in Hannover an.

Beweis: Strava Track Südschleife

Mission accomplished!

Ich weiß jetzt, dass ich 1200 Kilometer in 90 Stunden fahren kann und somit PBP wohl auch geschafft hätte. In vier Jahren versuche ich es erneut. Dann fahre ich aber mit dem Rad nach Paris.

Fazit - was gut war:

Mein Concorde Fahrrad ist perfekt auf mich eingestellt, der Brooks Ledersattel ist perfekt für solch lange Touren. Merino Langarmshirt und Fahrradtrikot sind sowohl in der Hitze als auch in der Kälte wunderbar Temperatur regulierend. Die Merino Unterhose unter die Radhose verhindert das Scheuern am "besten Stück", was ohne Unterhose auf den ersten 600 km zum Schluss ziemlich schmerzhaft war. Baby Windelcreme hilft. Whatsapp Kontakt mit den Freunden und Familie muntert insbesondere während der kühlen Nachtetappen auf einsamen Straßen auf. Fotografieren mit immer wieder der Suche nach einem schönen Motiv am Wegesrand fokussiert auch mal auf was anderes als immer nur aufs Radeln und die nächste Kreuzung. Eine mittelgroße Arschrakete (Packtasche am Sattel) reicht für solche Vorhaben völlig aus. Jede Stunde absteigen, kurz ein paar Übungen für den Rücken und den Nacken durchführen, 60 bis 80 Gramm Kohlenhydrate mit hohem glykämischen Index einwerfen und weiter fahren. Hatte keinen Hungerast und nur wenig Probleme mit dem Nacken. Zeitfahr Aufsatz gibt weitere bequeme Position auf dem Rad - vor allem gegen den Wind.

Fazit - was nicht so gut war:

Selbstklebende Flicken sollten durch TipTop-Flickzeug ersetzt werden. Ist zwar mehr Aufwand, aber dafür hält es auch. Die Qualität der deutschen Radwege ist für Randonneure miserabel. Daher werde ich mir das nächste Mal Sträßchen suchen, an deren Seiten keine Radwege sind. Die Rhetorik der Polizisten vor Ort sollte qualitativ angehoben werden. Ist nicht teuer und bringt auch persönlich ganz neue Erkenntnisse. Mein Pausenmanagement muss ich überdenken. Premiumpausen sind solche, in denen ich mindestens zehn Minuten autogenes Training im Liegen machen kann. Nur noch Premiumpausen machen, falls möglich. Kaffee ist für mich nicht gut - da rumort es im Magen. Lieber Cola trinken.

post scriptum:

Viele Leute fragen mich, ob ich Regressansprüche gegen die Airline oder den Flughafen stellen würde. Ich empfehle Seneca: "Über die Kürze des Lebens". Wer das Buch liest, hat eine Ahnung von den Stoikern und kann sich meine Antwort denken.